In deutschen Haushalten & Betrieben sind heutzutage Mengen an Pappe und Karton zu entsorgen. Karton ist das primäre Material im Versandhandel und dieser hat in Zeiten von Online-Shops und großen Shopping-Portalen enorm zugelegt. Wohin also mit den diversen Kartonagen, die einen Großteil unserer Verpackung ausmachen? Erfahren Sie hier, wie Sie Ihre betrieblichen Kartonagen umweltfreundlich loswerden.
Die Verpackungsverordnung und ihre Folgen
In Deutschland wütet seit vielen Jahren die Verpackungsflut. Schon durch den Versandhandel verbrauchen wir eine ganze Menge Papier, Pappe und Karton. Die gegenwärtig geltende Verpackungsverordnung sieht immerhin eine Recyclingquote von mindestens 70% vor. Es gibt also eine gute Nachricht für Umweltschützer: Papierfasern sind bis zu siebenmal recyclebar. Ein Grund mehr, sich für eine Verpackung aus Pappe oder Karton zu entscheiden.
Schon seit 1991 soll die Verpackungsverordnung zur Reduzierung von Verpackungsmüll beitragen, indem sie Hersteller und Handel in die Pflicht nimmt. Diese müssen die Verpackung, die durch sie beim Endverbraucher landet, zurücknehmen. Nicht umsonst gibt es in vielen Supermärkten für die Kunden die Möglichkeit, sich des Verpackungsmülls schon vor Ort zu entledigen. Allererstes Ziel der Verpackungsverordnung ist es jedoch, Verpackungsabfälle gänzlich zu vermeiden. Ist das nicht möglich, muss zumindest für die Möglichkeit einer Wiederverwertung der Rohstoffe gesorgt werden. Während das Recycling des Plastikmülls einen großen Aufwand erfordert, gestaltet sich die Wiederverwertung von Altpapier vergleichsweise einfach.
Seit ihrer Einführung ist die Verordnung schon mehrmals überarbeitet worden. Die neueste tritt ab Januar 2019 in Kraft. Eigentlich handelt es sich auch gar nicht mehr um eine Verordnung, sondern um ein Gesetz. Dieses sieht ab dem Jahr 2022 eine Verwertungsquote von mindestens 90% vor. Es ist also deutlich zu sehen, dass Umweltschutz auch in der Politik endlich wieder einen wichtigeren Stellenwert einnimmt. Doch was bedeutet das für die Verbraucher – betrieblich oder privat?
Kartonagen entsorgen – Privathaushalte vs. Betriebe
Pappe und Karton gehören zu den wichtigsten Materialien in der Verpackungsbranche. Ob als hübsche Verkaufsverpackung oder wenn Sie sich wieder einmal Waren haben schicken lassen. Kartons und Kartonagen fallen in Heim und Unternehmen immer an. Während sich die Entsorgung für Privathaushalte dank der blauen Tonne recht einfach bewerkstelligen lässt, müssen Unternehmen, Organisationen und Vereine in der Regel eine andere Lösung finden. Schon allein, weil die Altpapiermengen den Platz in den blauen Tonnen übersteigen würden. Während Privathaushalten die blaue Tonne zur Verfügung steht, müssen sich größere Unternehmen oft kostspieligere Alternativen suchen.
Karton ist nicht gleich Karton
Wer tatsächlich etwas für die Umwelt tun möchte – oder gesetzlich dazu verpflichtet ist – der muss zunächst einmal wissen, welche Pappen oder Kartonagen überhaupt ins Altpapier gehören. Es gibt nämlich ein paar wenige Fälle, in denen Kartonagen in den gelben Sack oder gar in den Restmüll einzusortieren sind:
- Pappe oder Karton ist beschichtet:
Sobald die Verpackung wasser- oder fettabweisend behandelt wurde, können Sie davon ausgehen, dass es sich um einen Verbundkarton handelt, d. h. Pappe, die mit anderen Materialien vermischt ist. Beschichtungen bestehen in der Regel aus Plastik, das in den gelben Sack gehört. - Das Material ist übermäßig beschmutzt:
Pizzakartons beispielsweise sind zwar unbeschichtet, durch diese Tatsache aber häufig stark durch Pizzareste verschmutzt. Deshalb gehören Pizzakartons und andere übermäßig beschmutzte Materialien in den Restmüll. Diese Regelung ist gar nicht so bekannt wie man meinen könnte.
Achten Sie also bei der Mülltrennung auf diese Ausnahmen. Weist Ihr Karton oder Ihre Pappe Plastikbestandteile auf, entfernen Sie diese, falls möglich. Ansonsten gehört diese Verpackung in den gelben Sack. Aufdrucke hingegen sind fürs Altpapier kein Hindernis.
So können Sie im Unternehmen Pappe und Karton entsorgen
Die Möglichkeiten zur Entsorgung von Pappverpackungen für Betriebe mit viel Altpapieraufkommen sind ziemlich eingeschränkt. Kommunale und private Entsorgungsunternehmen in Ihrer Region sorgen für einen passenden Container, in dem Sie Pappe und Kartonagen sammeln können. Ist dieser voll, wird der Inhalt von der jeweiligen Firma abgeholt. Diese Dienste sind mit Kosten verbunden, die sich nach der Menge und der Abholhäufigkeit richten. Allerdings nimmt Ihnen diese Lösung auch viel Arbeit ab. Sie müssen lediglich sammeln. Die eigentliche Entsorgung wird Ihnen vom Unternehmen abgenommen. Fallen bei Ihnen also regelmäßig große Mengen Pappe und Kartonagen an, empfiehlt es sich, Angebote von solchen Entsorgungsunternehmen einzuholen. Da es sich auch um private Firmen handelt, können die Kosten durchaus unterschiedlich sein. Ein Preisvergleich lohnt sich. Dauert es in Ihrem Betrieb eine Weile, bis sich Pappe und Kartonagen angesammelt haben, können die Kosten für ein Entsorgungsunternehmen hoch zu Buche schlagen. In diesem Fall lohnt sich vielleicht die regelmäßige Fahrt zum Wertstoffhof, wo Sie Papier, Pappe und Kartonagen kostenlos selbst abgeben können.
Vorteile | Nachteile | Eignet sich für | |
Blaue Tonne | Bequem, preiswert | In den meisten Regionen nur bis zu 1100 Liter Fassungsvermögen | Hauptsächlich für Privathaushalte, aber auch für kleine Unternehmen möglich |
Verbrennen im Kaminofen | Gutes Material zum Anzünden, trägt zur Reduktion der Heizkosten bei | Nur wenige Mengen benötigt, gute Vorsortierung nötig (Plastikanteile zu verbrennen ist ungesund) | Privathaushalte mit Kamin |
Altpapierankauf | Das ungewollte Material wird sogar bezahlt, auch große Mengen werden abgenommen | Vorsortierung nötig, Vorgaben müssen eingehalten werden, Preisschwankungen, nicht in allen Regionen verfügbar | Unternehmen mit mittel bis viel Altpapier mit dem nötigen Biss |
Entsorgungsungsunternehmen | Bequem, große Unternehmensauswahl | Oft kostspielig | Unternehmen mit mittel bis viel Altpapier |
Fahrt zum Recyclinghof | Kostenlos | Regelmäßige Fahrt dorthin notwendig | Unternehmen mittlerem Altpapiervorkommen |
Bastelmaterial für Kindergärten/Schulen | Tolle Dinge entstehen | Nicht regelmäßig benötigt, nur kleine Mengen | Unternehmen mit wenig und hochwertigem Altpapiervorkommen |
Karton entsorgen – die Alternativen
Alternativ gibt es gerade in den heutigen Zeiten, in denen Recycling hoch im Kurs steht, wieder viele Unternehmen, die Ihr Altpapier ankaufen. Wählen Sie diese Variante, ist es absolut notwendig, dass Ihre Abfälle sauber getrennt sind, denn das Material soll auf direktem Weg zu den Papiermühlen gelangen. In den jeweiligen Regelungen der Firmen finden Sie Hinweise darauf, in welcher Art die Sammlung gewünscht ist. Diese Voraussetzungen können von Ankäufer zu Ankäufer unterschiedlich sein. Die zu erzielenden Preise für Ihr gesammeltes Altpapier richten sich nach dem Weltmarkt. Wird der Rohstoff gerade stark nachgefragt, bekommen Sie einen dementsprechend hohen Kilopreis. Für Ihr Unternehmen sollte allerdings das vorrangige Ziel sein, Pappe, Karton & Co möglichst kostengünstig zu entsorgen. Dies ist auch der Fall, wenn der Kilopreis niedrig ist.
Die kreative Lösung
In kleinen Mengen lässt es sich mit gebrauchten Verpackungen auch wunderbar basteln. Kindergärten oder Grundschulen in Ihrer Region freuen sich sicher hin und wieder über neues altes Bastelmaterial. Auch das schont die Umwelt – und verschönert sogar Klassenräume und Wohnungen. Natürlich sollten für diesen Zweck die gebrauchten Kartonagen noch möglichst sauber sein. Ein paar Anregungen, was mit gebrauchter Pappe sonst noch für kreative Ideen entstehen können, finden Sie in Zukunft in einer neuen Kategorie. So bringt das Karton entsorgen sogar noch Freude!