Auch Tiere müssen manchmal allein verreisen! Vor allem dann, wenn sie den Besitzer wechseln sollen. Beim Tierversand haben Sie es mit Lebewesen zu tun, die gesund und stressfrei von A nach B gelangen sollen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Tiere Sie im Karton versenden können und wie mit Ihrer lebendigen Fracht umzugehen ist.
Tierversand versus Tierschutz?
Obwohl Tiere in ganz Europa nach wie vor als Sachgut gelten, sind nationale und internationale Regeln zum Schutz von lebendem Packgut einzuhalten. Ausschlaggebend für den ordnungsgemäßen Tierversand in Deutschland ist die Tiertransportverordnung. Dort ist festgelegt
- welche Tiere wie viel Platz im Transportbehältnis benötigen
- welche Anforderungen an die Transportbehältnisse eingehalten werden müssen
- welche Pflichten der Absender einhalten muss
- was beim grenzüberschreitenden Transport zu beachten ist
- welche Konsequenzen bei Nichteinhalten der Regelungen drohen
Die Tiertransportverordnung unterscheidet dabei zwischen Nutztieren und Nicht-Nutztieren. In diesem Artikel verzichten wir auf diese Unterscheidung, weil wir uns ausschließlich mit dem Kleintierversand beschäftigen.
Welche Tiere darf ich verschicken?
Eine gute Nachricht für unsere vierbeinigen Lebensbegleiter namens Katze & Hund: Sie sind vom Tierversand ausgeschlossen und dürfen nur in persönlicher Begleitung zu ihrem Bestimmungsort gelangen. Generell ist ausschließlich der Versand folgender Tiere erlaubt:
- Fische
- Insekten
- Kleinsäugetiere
- ungiftige Reptilien
- Geflügel (inkl. Vögel)
Eine längere Fahrt ist schon für uns Menschen stressig, obwohl wir genau wissen, worauf wir uns einlassen. Für Tiere bedeutet ein Transport Aufregung pur! Vom Versand mit einem herkömmlichen Transportunternehmen ist abzuraten, zumal die meisten Paketdienste den Transport von lebenden Tieren ausschließen. Um Lebewesen zu verschicken, nehmen Sie zum Schutz der Tiere am besten ein Unternehmen, dass sich auf Tierversand spezialisiert hat. Die Kosten richten sich in der Regel nach dem Volumen der Verpackung.
Worauf muss ich bei der Auswahl des Behälters achten?
Allgemein müssen Behälter für den Versand von Tieren stabil, ausbruchsicher und stapelbar sein. Sorgen Sie außerdem für genügend Belüftungsöffnungen. Da die Behälter auch beim Tierversand zumeist gestapelt werden, ist es erforderlich, von außen Abstandhalter anzubringen, so dass sichergestellt ist, dass Ihr lebendes Packgut trotzdem genügend Luft bekommt.
Zur Information für das Transportunternehmen ist der Vermerk „Achtung lebende Tiere“ auf der Transportbox zwingend notwendig. Zusätzlich sind Sie dazu verpflichtet, folgende Angaben zu Ihrer Sendung zu machen:
- Adresse des Empfängers
- Adresse des Versenders
- Tiergattung
- Anzahl der Tiere
- Verpackungszeit (Wann haben Sie das Tier für den Versand vorbereitet?)
- Informationen zur Notfallversorgung
- Telefonnummer vom Empfänger
Welches Tier in welchem Behälter verschicken?
Je nach Tierart gibt es unterschiedliche Methoden, wie Sie die lebende Fracht bestmöglich schützen und die Fahrt so angenehm wie möglich machen. Das wichtigste dabei ist die artgerechte Verpackung. Dabei spielen unter anderem der Platzbedarf, etwaige Temperaturempfindlichkeit und die Ausbruchssicherheit eine Rolle.
Beispielsweise möchte kein Transporteur Mäuse oder gar Ratten einfangen, die sich durch den Karton gefressen haben oder von Bienen gestochen werden, die durch die zu großen Luftlöcher entkommen sind. Genauso unglücklich wird der Empfänger sein, wenn das neue Meerschweinchen schon während der Fahrt erstickt oder die Eidechse der Kälte erlegen ist. Eine tiergerechte Verpackung macht sowohl Ihre lebendige Ware als auch Empfänger & Transporteur glücklich.
Sorgen Sie darüber hinaus für eine genügende Futterversorgung während der Reise. Rechnen Sie dabei sicherhheithalber die doppelte Fahrzeit ein. Es kann schließlich vorkommen, dass sich die Reise durch Stau oder witterungsbedingt verlängert.
Verzichten Sie außerdem auf die Beigabe von Wasserschalen. Diese können leicht umfallen und die Ladungssicherheit gefährden. Geben Sie Ihrer lebenden Ware stattdessen wasserhaltige Lebensmittel zur Flüssigkeitsversorgung mit auf den Weg.
Transport in Kartonagen
Einige Tiergattungen lassen sich recht preiswert in speziellen Kartonagen verschicken. Dazu gehören
- Geflügel (bspw. Hühner, Gänse, Enten, Fasane, Truthähne)
- Tauben
- einige Kleinsäugetiere (wie Meerschweinchen, Hasen und Kaninchen)
Die eigens für Kleintiere und Geflügel hergestellten Kartonagen sind bereits mit genügend Luftschlitzen und den nötigen Abstandhaltern von außen hergestellt worden. Sorgen Sie zur Sicherheit für eine Verstärkung des Bodens und/oder für genügend Einstreu, damit der Karton nicht durch Urin aufweichen kann.
Geflügel darf ausschließlich in speziellen Geflügelkartons verschickt werden. Wegen der Verbreitungsgefahr von Geflügelkrankheiten ist eine Wiederverwendung derselben untersagt.
Benötigen Sie Kartonagen für den Tierversand? Dann geben Sie Maße und Menge in das Anfrageformular ein und lassen Sie sich Angebote von Kartonagenherstellern zusenden.